Deutscher Dom
Auf der Südseite des Gendarmenmarktes steht der Deutsche Dom, der ursprünglich ein Gotteshaus für die lutherische Gemeinde der ehemaligen Berliner Vorstadt Friedrichstadt war und in diesem Zusammenhang "Neue Kirche" hieß. Das von 1701 bis 1708 nach Plänen von Martin Grünberg im Stil des Barock errichtete Gebäude wurde gemeinsam mit der gegenüberliegenden Französischen Friedrichstadtkirche erbaut.
Beide Bauwerke waren zu Beginn eher schlichte Kirchen, bevor der preußische König Friedrich II. im Zuge der Umgestaltung des Platzes den Bau von zwei funktionslosen Kuppeltürmen in Auftrag gab. Vorbild für die beiden symmetrischen Kuppeltürme, die 1785 nach etwa fünfjähriger Bauzeit fertig gestellt wurden, waren die überkuppelten Zwillingskirchen an der Piazza del Popolo in Rom.
Gekrönt wird der Kuppelturm des Deutschen Doms von der sieben Meter hohen goldenen Skulptur "Siegende Tugend". Die beiden Kuppeln, die den Gebäuden den Terminus "Dom" bescherten, obwohl sie niemals sakrale Funktion hatten, wurden von Carl von Gonthard entworfen. Zusammen mit dem Kuppelturm erhielt das Gebäude außerdem eine aufwertende Säulenvorhalle.
Nachdem in den Jahren 1881 und 1882 große Teile des Deutschen Doms wegen Baufälligkeit abgerissen und im Stil des Neobarock wiederaufgebaut wurden, fiel das Bauwerk 1943 den Flammen des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. 1984 übergab die evangelische Kirche den sich im Wiederaufbau befundenen Dom dem Staat, der das Gebäude seitdem für geschichtliche und politische Ausstellungen nutzt.