Reiterstandbild Friedrichs des Großen
Auf dem Mittelstreifen des berühmten Boulevards Unter den Linden steht das monumentale Reiterstandbild Friedrichs des Großen. Nachdem die DDR-Behörden das Denkmal für den offiziell Friedrich II. heißenden König 1950 abbauen und zehn Jahre später im Park von Schloss Sanssouci aufbauen ließen, wurde es 1980 wieder in Berlin aufgestellt, bevor es in den 1990er-Jahren erneut seinen Platz am Originalstandort vor dem Alten Palais fand.
Das zwischen 1840 und 1851 von Christian Daniel Rauch geschaffene Reiterstandbild zeigt den ehemaligen Preußenkönig im Krönungsmantel mit Dreispitz, Krückstock und Stulpenstiefeln auf dem Pferd sitzend. Sein Blick ist zum Prinz-Heinrich-Palais, dem heutigen Hauptbau der Humboldt-Universität, gerichtet. 150 Figuren, an denen zahlreiche weitere Künstler mitgearbeitet haben, schmücken den Sockel des Denkmals.
Neben den allegorischen Figuren werden verschiedene Persönlichkeiten aus der Zeit Friedrichs des Großen dargestellt. Eben diese Figuren gaben Anlass zu heftigen Diskussionen. Denn während sich die Militärs vorn befinden, fanden Künstler und Wissenschaftler, darunter Kant und Lessing, ihren Platz unter dem Pferdeschwanz. Relieftafeln im oberen Teil des Sockels zeigen Szenen und Tugenden aus dem Leben Friedrichs II.
Das insgesamt 13,5 Meter hohe und umzäunte Denkmal aus Bronze ist eine der bedeutendsten Skulpturen des 19. Jahrhunderts und markiert den Übergang zu einer realistischen Darstellung in der Bildhauerei. Wie schon Friedrich der Große selbst wird auch sein prunkvolles Denkmal von den Berlinern gerne "Der alte Fritz" genannt.