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Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen befindet sich seit 1994 auf dem Gelände der früheren zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik. Hier, wo vor allem politische Gefangene inhaftiert und physisch sowie psychisch gefoltert wurden, ist es gesetzlich festgelegte Aufgabe der Gedenkstätte, die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 zu erforschen, über Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zu informieren und zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur anzuregen. Weiterhin soll am Beispiel dieses Gefängnisses zugleich über das System der politischen Justiz informiert werden.

Auf dem einstigen Industriegelände wurde 1938 ein zweistöckiger Backsteinbau errichtet, der eine Großküche beherbergte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde hier ein sowjetisches Speziallager errichtet. Es war eins von zehn Lagern in der Sowjetischen Besatzungszone. Nachdem das Lager im Oktober 1946 geschlossen wurde, entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit das Gefängnis, erweitere es 1961 um einen Neubau und nutzte es bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Die Haftanstalt Hohenschönhausen befand sich all die Jahre in einem militärischen Speerbezirk, das von der Außenwelt hermetisch abgeschottet war. Auf Karten der DDR war das Gelände nicht eingezeichnet.

Zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit

Tausende politisch Verfolgte waren Inhaftierte des Gefängnisses und litten unter der Folter des DDR-Regimes. Nach dem Tod von Josef Stalin 1953 wurden die körperliche Folter zur Erpressung von Geständnissen abgeschafft. Seither konzentrierte man sich auf die psychologische Zermürbung der Häftlinge. Zu den Methoden zählten unter anderem die vollständige Isolation und die Desorientierung. Technische Vorrichtungen verhinderten es, dass sich Gefangene in öffentlichen Bereichen der Haftanstalt trafen. So war es möglich, mehrere gemeinsame Tatverdächtige in der geleichen Anstalt, zum Teil sogar im gleichen Gebäude, unterzubringen und zu verhören. So befanden sich zum Beispiel Ehepartner in der Untersuchungshaftanstalt, die von der Gefangenschaft des Ehepartners im gleichen Gefängnis nichts wussten. Durch die sensorische und soziale Deprivation wussten viele Inhaftierte nicht, dass sie sich in Berlin befanden.

Zu den Insassen gehörten unter anderem Republikflüchtlinge und Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley, Jürgen Fuchs und Ulrike Poppe. Nach der Wende war es das Schicksal von Erich Mielke, dem ehemaligen Chef der Staatssicherheit, in dem von ihm betriebenen Gefängnis vorrübergehend untergebracht zu werden. In der Zeit des sowjetischen Speziallagers aber auch unter der Nutzung des Ministeriums für Staatssicherheit waren auch Nazi-Kriegsverbrecher wie Heinz Barth Insassen der Haftanstalt. Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen bietet tiefe Einblicke in den tristen Alltag der Gefangenen und informiert über deren Schicksal und die politischen Bedingungen in der DDR.

Authentisches Bild des Haftregimes in der DDR

Zum Komplex der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen gehören die ehemalige Großküche; der dreistöckige Gefängnisbau mit angegliedertem Vernehmungstrakt; das mehrfach erweitere Haftkrankenhaus des Staatssicherheitsdienstes; der sogenannte Werkstatthof mit Unterkünften und Werkstätten für etwa 25 männliche Strafgefangene, die dort handwerkliche Arbeiten verrichten mussten; ein ausgedehnter Garagentrakt für die Fahrzeuge der Beschäftigten sowie die äußeren Befestigungsanlagen mit einer Fahrzeugschleuse, einer vier Meter hohen, stacheldrahtbewehrten Mauer und drei Wachtürmen. Große Teile der Gebäude und der Einrichtungen sind fast unversehrt geblieben, wodurch die Gedenkstätte ein sehr authentisches Bild des Haftregimes in der DDR vermittelt. Durch eine teilweise unzureichende Bauweise und den mehrjährigen Leerstand befinden sich verschiedene Gebäudeteile jedoch im zum Teil sehr schlechten Zustand.

Anfang der 1990er-Jahre setzten sich ehemalige Häftlinge dafür ein, dass an dem Ort der Haftanstalt Hohenschönhausen eine Gedenkstätte geschaffen wird. 1992 wurde das weitläufige Areal zunächst unter Denkmalschutz gestellt, bevor es 1994 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Im Juli 2000 wurde eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts gegründete, die die Grundstücke und Gebäude des ehemaligen Gefängnisses zur unentgeltlichen Nutzung vom Land Berlin erhielt. Die Stiftung wird jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Berlin finanziert.

Die Besichtigung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses ist bislang nur im Rahmen einer Führung möglich. In der Regel sind es ehemalige Häftlinge, die die Besucher durch die verschiedenen Gebäude führen und von ihren Erlebnissen erzählen. Gruppen können einen Termin für eine Gruppenführung vereinbaren. Einzelbesucher können an den öffentlichen Führungen teilnehmen.

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E-Mail
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Internet
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256, N56

Eintrittspreise

Besucher
5,00 Euro
Ermäßigte
2,50 Euro (Arbeitslose, Auszubildende, Schwerbehinderte, Senioren, Sozialhilfeempfänger, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende)

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