Deutsche Oper Berlin
Die Deutsche Oper Berlin ist die größte der drei Berliner Staatsopern und zugleich die zweitgrößte Oper der Bundesrepublik Deutschland. Das Haus wurde auf Initiative bürgerlicher Kreise Charlottenburgs, der reichsten Großstadt Preußens, gebaut. Als "Deutsches Opernhaus" wurde das Musiktheater von 1911 bis 1912 durch den gefragten Theaterarchitekten Heinrich Seeling erbaut. Die Eröffnung fand am 7. November 1912 mit Ludwig van Beethovens "Fidelio" unter der Leitung von Ignatz Waghalter statt. Mit der Eingemeindung der bis 1920 selbständigen Stadt Charlottenburg in die damalige Reichshauptstadt Berlin, erfolgte 1925 die Umbenennung in "Städtische Oper". Zu dieser Zeit verfügte das Opernhaus über 2.300 Sitzplätze.
Während der Zeit des Nationalsozialismus, als das Haus dem Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels unterstellt war, wurde die Oper getreu dem Regime wieder in Deutsches Opernhaus rückbenannt. Kurz nach Umbauten durch Paul Baumgarten im Jahr 1935 wurde das Gebäude 1943 im Zweiten Weltkrieg zerstört. Bis 1945 fanden Vorstellungen des Ensembles im Admiralspalast statt.
Für den Wiederaufbau des nach Kriegsende wieder als Städtische Oper bezeichneten Theaters zeichnete sich von 1957 bis 1961 Fritz Bornemann verantwortlich. Er schuf für 27,5 Millionen Deutsche Marke einen imposanten aber ausgesprochen nüchternen Opernbau. Die 70 Meter lange, fensterlose Fassade zur sechsspurigen Bismarckstraße besteht aus Waschbeton und ragt drei Meter über dem Sockel hervor. Dadurch wurden zum Beispiel die Eingänge der glatten Fassade untergeordnet. Die massive Außenwand schützt den Theatersaal vor dem Straßenlärm und ermöglicht durch ihre enorme Stützwirkung vollständig gläserne Seitenfassaden, die dem Bauwerk ihre Leichtigkeit und Transparenz zurückgeben. Während Bornemann das rückwärtige Bühnenhaus wieder neoklassizistisch instand setzte, wurden das großzügige Foyer, das von Kunstwerken sowie schlichtem Mobiliar geziert wird, und der Zuschauerraum völlig neu gestaltet. Die Empfangshalle, die die gesamte Gebäudehöhe einnimmt, ist von zwei Freitreppen geprägt, die als Gelenkpunkte der Galerie agieren. Alle Aspekte der Saalgestaltung verfolgen das Ziel die Aufmerksamkeit des Gasts ausschließlich auf die Bühne zu konzentrieren. Von den 1.859 Sitzplätzen hat jeder Besucher optimale Hör- und Sichtverhältnisse. Der Neubau wurde am 24. September 1964 mit Mozarts "Don Giovanni" eröffnet. Als bedeutendes Beispiel für die Theaterarchitektur des 20. Jahrhunderts steht die Deutsche Oper Berlin, wie die Oper als Reaktion auf den Mauerbau seit dem Eröffnungsjahr heißt, unter Denkmalschutz.
Als größtes Opernhaus Berlins ist es Aufgabe der Deutschen Oper Berlin, die Repertoires des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit Eckpunkten wie Puccini, Strauss, Verdi und Wagner zu pflegen. Hohes Ansehen genießt die eng mit den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth verbundene Oper unter anderem wegen seiner eigenen Wagnerinszenierungen.