Märchenbrunnen
Der unter Denkmalschutz stehende Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain gehört zu den schönsten Brunnen von ganz Berlin. Er wurde, nachdem bereits viele Jahre zuvor die Idee aufgekommen ist und mit der Planung begonnen wurde, 1913 der Öffentlichkeit übergeben. Mitgewirkt am Bau des neobarocken Märchenbrunnens, der ein klassisches Beispiel für wilhelminische Schauarchitektur ist, haben zahlreiche Bildhauer. Der Entwurf für den Brunnen stammt vom Architekten und langjährigen Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann.
Das terrassenförmig angelegte Wasserspiel wird im hinteren Teil von halbkreisförmigen Arkaden umrahmt. In den Bogenöffnungen stehen steinerne Schalen mit Fontänen, aus denen jeweils zwei Hundeköpfe ragen. Die Arkaden sind mit 14 Marmorskulpturen besetzt, die von Josef Rauch stammen und eine Reihe liegender jagdbarer Tiere darstellen.
Figuren aus zehn Märchen der Brüder Grimm
Am Beckenrande der vier flachen Kaskaden stehen auf Postamenten zehn liebevoll gestaltete Steinskulpturen, die für zehn Märchen der Gebrüder Grimm stehen: Aschenputtel, Brüderchen und Schwesterchen, Dornröschen, Der gestiefelte Kater, Die sieben Raben, Hans im Glück, Hänsel und Gretel (mit zwei Figuren), Rotkäppchen sowie Schneewittchen mit den sieben Zwergen. Einer der vielen wasserspeienden Frösche des Brunnens ist als Froschkönig hervorgehoben.
Während des Zweiten Weltkriegs litt auch der Märchenbrunnen stark. Die Skulpturen waren nach Kriegsende verschwunden. Im Jahr 1950 fand man die stark beschädigten Figuren hinter hohen Mauern in einem Gemüsegarten wieder. 1950/51 wurde die Brunnenanlage vereinfacht wieder aufgebaut. Die denkmalgerechte und umfassende Wiederherstellung begann 2005. Seit Juli 2007 erstrahlt der restaurierte Brunnen in neuem Glanz. Aufgrund massiver Probleme mit Vandalismus ist der Märchenbrunnen seither von einem Zaun umgeben und nachts nicht mehr frei zugänglich.