Carillon
Das Carillon ist ein spielbares Turmglockenspiel. Es steht im Großen Tiergarten, direkt neben dem Haus der Kulturen der Welt. Das Carillon war ein Geschenk der Daimler-Benz AG an die Stadt Berlin anlässlich des 750-jährigen Geburtstags. Es soll an die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Glockenspiele in der Potsdamer Garnisonskirche und der Berliner Parochialkirche erinnern.
Der Betonturm des Carillon wurde nach Plänen der Architekten Bangert, Jansen, Scholz und Schultes erbaut. Er ist 42 Meter hoch und mit poliertem, schwarzem Granit verkleidet. Das Glockenspiel selbst, bestehend aus 68 Glocken, wurde vom amerikanischen Musikwissenschaftler Jeffery Bossin in einer niederländischen Gießerei geschaffen. Die größte Glocke wiegt 7,8 Tonnen. Das Glockenspiel verfügt über einen Tonumfang von fünfeinhalb Oktaven und ist europaweit das größte dieser Art und das viertgrößte Carillon der Welt.
Das Glockenspiel wird vom Carillonneur Jeffrey Bossin gespielt. Dazu betätigt er in der Spielkabine mit geballten Fäusten und den Füßen den Stockspieltisch. Nur durch die manuelle Bespielung ist eine Lautstärkenregelung der Glockentöne möglich. An jedem Sonntag von Mai bis September sowie an einigen Feiertagen spielt er um 15 Uhr bzw. im Dezember um 14 Uhr Konzerte. Außerdem spielt das Carillon täglich um 12 Uhr sowie um 18 Uhr für fünf Minuten computergesteuert. Nach den selbstgespielten Konzerten kann das Carillon unter Führung besichtigt werden.