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Topographie des Terrors

Das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" liegt an der Prinz-Albrecht-Straße, der heutigen Niederkirchnerstraße. Hier, unweit des Potsdamer Platzes, befanden sich das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) samt dem Hauptgefängnis und das später neu gegründete Reichssicherheitshauptamt (RSHA). Das benachbarte Hotel Prinz Albrecht diente als Sitz der Reichsführung-SS. In ebenfalls unmittelbarer Nähe war der Sicherheitsdienst (SD) der Schutzstaffel (SS) im Prinz-Albrecht-Palais untergebracht, das später Dienstsitz des Chefs des Reichssicherheitshauptamtes war. Das Areal, das als ehemaliges Regierungsviertel des nationalsozialistischen Polizei- und SS-Staates bezeichnet werden kann, wird als "Prinz-Albrecht-Gelände" bezeichnet.

"Ort der Täter"

An diesem historischen Ort, an dem die brutalsten Entscheidungen der Nationalsozialisten getroffen wurden, wurde 1987 zum 750-jährigen Jubiläum Berlins die erste Ausstellung eröffnet. Die ursprünglich provisorische Freiluftausstellung, die sich mit den terroristischen Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur beschäftigt, befindet sich in einem Ausgrabungsgang entlang der baulichen Überreste an der früheren Prinz-Albrecht-Straße. Mit Schaffung der Ausstellung entstand ein entferntes Dokumentationszentrum, in dem alle Belege über die Gräueltaten gesammelt werden. Als "Ort der Täter" darf der Platz nicht als Gedenkstätte gesehen werden.

Bereits seit 1992 besteht eine Stiftung zum Bau und Unterhalt eines Dokumentationszentrums, die 1993 eine erste Ausschreibung für ein Dokumentationszentrum auf dem geschichtsträchtigen Areal organisierte. Als Sieger ging der Schweizer Architekt Peter Zumthor hervor. Da die tatsächlichen Baukosten die Planungskosten bei weitem überschritten, wurde Zumthors Entwurf trotz Baubeginn nicht fertiggestellt. Stattdessen wurden die drei bereits errichteten Treppentürme im Winter 2004 abgerissen und im Juni 2005 ein neuer Architektenwettbewerb ausgelobt.

Von der provisorischen Freiluftausstellung zum Dokumentationszentrum

Die Architektin Ursula Wilms gewann den Wettbewerb im Januar 2006. Ihr Entwurf sieht ein quaderförmiges, verglastes, zweigeschossiges Gebäude vor, das mit einer Nutzfläche von 3.500 Quadratmetern über ein Erd- und ein Untergeschoss verfügt. Der Neubau des Dokumentationszentrums begann am 2. November 2007. Eröffnet wurde das Zentrum am 6. Mai 2010, zwei Tage vor dem 65. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 2010, durch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler.

Das gradlinige, nüchterne Bauwerk besitzt einen Lichthoff in der Gebäudemitte, der zusammen mit der gläsernen Fassade für erstaunliche Helligkeit im Inneren des Hauses sorgt. Der Flachbau, der das Gelände nicht zu sehr dominieren soll, ist mit einer metallenen Lamellenfassade umgeben, die den Blick auf die Umgebung frei lässt. Die Freifläche rund um das Gebäude ist mit Eisenbahnschotter bedeckt.

In dem Museumsbau befindet sich ein 800 Quadratmeter großer Dauerausstellungsraum sowie ein Konferenz- und Veranstaltungsraum für 199 Personen. Im Sockelgeschoss befinden sich eine Spezialbibliothek mit 25.000 Bänden, Seminarräume sowie Büros für Mitarbeiter der Stiftung.

Die von mehreren Millionen Besuchern aus dem Aus- und Inland besuchte Freiluftausstellung mit dem Titel "Berlin 1933 - 1945. Zwischen Propaganda und Terror." wurde beibehalten und im Zuge der Bauarbeiten mit Glas überdacht. Die im Gebäude gezeigte Dauerausstellung "Topographie des Terrors. Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt in der Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße." wird durch regelmäßige Sonderausstellungen ergänzt. Mit Eröffnung des neuen Dokumentationszentrums ist auch das Gesamtgelände der "Topographie des Terrors" wieder zugänglich und kann in einem Geländerundgang mit 15 Stationen erkundet werden.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Deutschland
Telefon
+49 (30) 25 45 09 50
Telefax
+49 (30) 25 45 09 55
E-Mail
ausstellung@topographie.de
Internet
http://www.topographie.de

Verkehrsanbindung

S-Bahnstationen
Anhalter Bahnhof, Potsdamer Platz
U-Bahnstationen
Kochstraße, Potsdamer Platz

Öffnungszeiten

Mai - September
10:00 - 20:00 Uhr (täglich)
Oktober - April
10:00 - 18:00 Uhr (täglich)

Eintrittspreise

Besucher
kostenlos

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