Schwules Museum
Das Schwule Museum sammelt unterschiedlichste Belege, die das homosexuelle Leben in seiner Vielfalt dokumentieren. Mit seiner Arbeit gewährleistet es die Aufarbeitung und wissenschaftliche Erforschung der männlichen Homosexualität. Die Ausstellungsarbeit bringt das Leben Schwuler einer breiten Öffentlichkeit näher und fördert so die Akzeptanz und Toleranz gegenüber Homosexuellen. Neben dem Ausstellungsbereich verfügt das Schwule Museum auch über ein Archiv und eine Bibliothek.
Entstanden ist die Idee für ein Schwules Museum nach der legendären Ausstellung "Eldorado - Geschichte, Alltag und Kultur Homosexueller Frauen und Männer in Berlin 1850 - 1950". Die 1984 im Berlin Museum, dem heutigen Märkischen Museum, gezeigt Ausstellung war mit über 40.000 Besucher ebenso erfolgreich wie umstritten. Nachdem im Dezember 1985 der "Verein der Freunde eines Schwulen Museums in Berlin e. V." durch fünf schwule Männer gegründet wurde, legte man in den Räumen der Allgemeinen Homosexuellen Arbeitsgemeinschaft (AHA) in der Friedrichstraße den Grundstock für ein Archiv und eine Museumsbibliothek. Hier fand 1986 auch die erste Ausstellung mit dem Titel "Igitt - 90 Jahre Homopresse" statt. Das 750-jährige Stadtjubiläum 1987 nutzt man für einen frechen Zwischenruf und zeigte die Ausstellung "750 warme Berliner".
1988 zog das Museum in ein Hinterhaus am Mehringdamm, in dessen Räumen mehr als 130 Ausstellungen realisiert wurden. 2013 vergrößerte es sich mit einem abermaligen Umzug auf nun insgesamt 1.600 Quadratmeter. Neben der räumlichen Erweiterung bedeutete der letzte Umzug zugleich auch eine thematische Ausdehnung hin zur Diversität von sexuellen Geschlechterkonzepten und Identitäten. Das Schwule Museum ist heute weltweit eine der bedeutendsten und größten Institutionen für die Archivierung, Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur bisexueller, lesbischer, schwuler und transsexueller Lebensweisen.