Museumsdorf Düppel
Das Museumsdorf Düppel, im gleichnamigen Viertel in Berlin-Zehlendorf, zeigt ein mittelalterliches Dorf inmitten von landwirtschaftlichen Nutzflächen und umgebender Landschaft, wie es vor rund 800 Jahren tatsächlich ausgesehen haben könnte. Dafür haben die Macher auf einer Fläche von etwa acht Hektar versucht, die Bebauung anhand archäologischer Funde und aktueller Erkenntnisse zu rekonstruieren. Archäologen haben auf dem Gelände des heutigen Freilichtmuseums 1967 das Dorf aus dem 12. Jahrhundert freigelegt. Die Bewohner verließen es vermutlich um 1220, um in das neu gegründete Zehlendorf zu ziehen, wo der lehmhaltige Boden bessere Erträge versprach.
Im heutigen Museumsdorf können nicht nur die historisch nachempfundenen Bauwerke besichtigt werden, sondern die Alltagskultur des Hochmittelalters kann erlebt werden. Ehrenamtliche Mitarbeiter, die alte handwerkliche und landwirtschaftliche Tätigkeiten demonstrieren, vermitteln den Besuchern einen lebendigen Eindruck vom Arbeiten und Leben um 1200. So zeigt der Schmied die Herstellung von Besteck, Schwertern und Werkzeugen. Die Technik des Brettchenwebens wird ebenso gezeigt, wie die Produktion von Teer. Besonders beliebt bei Kindern sind die rückgezüchteten Haustierrassen. Auch alte Nutzpflanzen werden in Düppel kultiviert.
Besucher können sich außerdem kulinarisch in das Mittelalter zurückversetzen lassen. In einem urigen Holzhäuschen werden Brot, Hirsebrei, Kuchen, Met und Suppe zu erschwinglichen Preisen angeboten. Wer lieber moderne Kost genießt, kann auch die übliche Bratwurst erwerben.
Das Museum unter freiem Himmel hat in den Sommermonaten geöffnet. Während der Saison finden zahlreichen Veranstaltungen statt.
Das Museumsdorf Düppel ist nicht nur ein Freilichtmuseum mit bildendem Freizeitwert, sondern dank seiner wissenschaftlichen Arbeit durch die Erforschung mittelalterlicher Fertigungstechniken auch anerkanntes Zentrum für experimentelle Archäologie.