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Museum Berggruen

Das Museum Berggruen, auch als Sammlung Berggruen bekannt, ist nach Heinz Berggruen benannt, einem der bedeutendsten deutschen Kunstsammler des 20. Jahrhunderts. Der gebürtige Berliner studierte Kunstgeschichte und Literatur an der Humboldt-Universität. Die Nationalsozialisten zwangen Berggruen 1936 das Land zu verlassen. Er emigrierte in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er später unter anderem als stellvertretender Direktor des San Francisco Museum of Modern Art tätig war.

Als Berggruen 1996 nach Berlin zurückkehrte, übergab er der Stadt seine über 30 Jahre aufgebaute Kunstsammlung der Klassischen Moderne als Leihgabe. Die wertvollen Werke, die vor allem von Alberto Giacometti, Georges Braque, Henri Matisse, Pablo Picasso und Paul Klee stammen, wurden von Beginn an im westlichen Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg unterbracht. In einer "Geste der Versöhnung" verkaufte Heinz Berggruen im Dezember 2000 seine umfassende Sammlung für einen symbolischen Freundschaftspreis von 126 Millionen Euro an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Wert der Kunstwerke wurde seinerzeit auf 1,5 Milliarden Deutsche Mark (767 Millionen Euro) geschätzt. Heute sind sie ein Vielfaches wert.

Kunstgeschenke als Geste der Versöhnung

Im Laufe der Jahre überlies Berggruen, der auch weiterhin eifrig Kunstwerke anwarb, der Stadt Berlin weitere Exponate. Mal als Leihgabe, mal als Schenkung. Eins der berühmtesten ist Giacomettis "Große Stehende Frau III". Der Mäzen schenkte sie dem Museum Berggruen im Dezember 2006 aus Anlass des zehnjährigen Bestehens und seines endgültig verkündeten Rückzugs ins Privatleben. Die zwei Meter hohe Bronzeskulptur aus dem Jahr 1960 hatte bislang als bloße Leihgabe in der Rotunde des historischen Stülerbaus gestanden. Wenige Wochen nach seiner Schenkung starb Heinz Berggruen im Alter von 93 Jahren in Paris.

Um die Tradition der Aussöhnung des Vaters mit Deutschland fortzusetzen, gaben die Erben des Kunstsammlers im Juli 2007 bekannt, dem Museum weitere 50 Kunstwerke der Moderne zur Verfügung zu stellen. Darunter weitere Werke von Cézanne, Klee, Matisse und Picasso. Um Platz für die Neuzugänge zu schaffen, entschied man sich das an den westlichen Stülerbau angrenzende Kommandantenhaus einzubeziehen. Das Berliner Architektenbüro Kuehn Malvezzi verband beide Gebäude mit einem etwa 20 Meter langen Glasgang, der einen modernen Kontrast zur klassizistischen Gediegenheit der umstehenden Bauwerke bildet.

Moderner Erweiterungsbau mit Startschwierigkeiten

Nach den eineinhalbjährigen Erweiterungs- und Umbauarbeiten wurde das Ausstellungshaus, das zur Berliner Nationalgalerie gehört, am 15. März 2013 wiedereröffnet. Seitdem verfügt das Museum mit 1.250 Quadratmetern über eine fast doppelt so große Ausstellungsfläche wie vor der Neukonzeption. Noch im gleichen Jahr musste der Neubau allerdings schon wieder geschlossen werden. Wegen Schimmels wurde er drei Jahre lang saniert.

Obwohl die Kunstwerke nun mehr Licht und Raum haben, ist die Intimität des Museums nicht verloren gegangen. Die dank gefiltertem Licht perfekt beleuchteten Räume sind gänzlich befreit von ablenkenden Architekturdetails. Selbst Klimaanlagen und Heizkörper sind unsichtbar um die gesamte Aufmerksamkeit der Kunst zukommen zu lassen.

Neben einem Museumsladen und einem Raum für Museumspädagogik gibt es nun auch einen Raum, in dem das Leben von Heinz Berggruen dokumentiert wird. Darüber hinaus ist im gesamten Gebäude Barrierefreiheit hergestellt worden.

Weitere Informationen

Kontakt

Adresse
Schloßstraße 1
14059 Berlin
Deutschland
Telefon
+49 (30) 34 35 73 15
Telefax
+49 (30) 32 69 58 19
E-Mail
museum-berggruen@smb.spk-berlin.de
Internet
http://www.smb.spk-berlin.de/mb

Verkehrsanbindung

Buslinien
109, 309, M45
S-Bahnstation
Westend
U-Bahnstationen
Richard-Wagner-Platz, Sophie-Charlotte-Platz

Öffnungszeiten

Dienstag - Sonntag
10:00 - 18:00 Uhr

Eintrittspreise

Kinder (bis 17 Jahre)
kostenlos
Erwachsene (ab 18 Jahre)
10,00 Euro
Ermäßigte
5,00 Euro (Arbeitslose, Behinderte, Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende)

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