East Side Gallery
Die East Side Gallery ist das längste noch erhaltene Stück Berliner Mauer. Das 1.316 Meter lange Mahnmal für Frieden und Versöhnung steht entlang der Mühlenstraße zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke im Ortsteil Friedrichshain.
Nach Öffnung der Mauer am 9. November 1989 wurde das triste Stück Beton im Februar 1990 von über 100 Künstlern aus aller Welt bemalt. Gut 100 Gemälde dokumentieren die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90. Die Bemalung der Berliner Mauer war das erste gesamtdeutsche Kunstprojekt nach dem Zusammenschluss des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und dem Verband Bildender Künstler der DDR. Die Eröffnung der Galerie unter freiem Himmel fand am 28. September 1990 statt. Seit 1991 steht die East Side Gallery unter Denkmalschutz.
Durch Autoabgase, Witterungseinflüsse und Vandalismus verfielen die Mauerbilder zunehmend. 1996 gründete sich die Künstlerinitiative East Side Gallery e. V., die sich seither für den Erhalt der East Side Gallery einsetzt. Im Jahr 2000 begannen die ersten größeren Sanierungsabreiten. Viele der Künstler erklärten sich bereit, ihre 1990 geschaffenen Bilder neu zu malen. So konnte die äußere Betonschicht samt Originalbildern abgeschlagen werden. Ein nach Neumalung der Bilder aufgebrachter Speziallack ermöglicht das einfache Entfernen von Graffitis. Ein Streit entbrannte zwischen der Künstlerinitiative und den Künstlern, die gegen die massive Sanierung sind und sich weigern, ihre Bilder neu zu malen.
Um einen Durchbruch von der Spree zur O2 World zu schaffen, wurde ein 45 Meter langes Stück der Mauergalerie herausgebrochen. Weitere Löcher entstanden und entstehen durch Grundstückseigentümer, die immer wieder juristisch einen Durchgang zur Spree durchsetzen.